Willkommen auf unserer Webseite!
Den nächsten Kreuzweg gehen und beten die Lürbker im Herbst 2024.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Bei Fragen: Handy 01728091859 Ulrich Ostermann
Eine Fotostrecke von vergangenen Begehungen finden Sie unter "Aktuelles vom Kreuzweg."
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Gerne dürfen Sie den Lürbker Kreuzweg auch in Eigenregie jederzeit gehen - und wenn Sie möchten auch das Holzkreuz für den Kreuzweg mitführen.
Das Kreuz befindet sich in der St. Hubertus Kapelle, neben dem Taufstein, an der Wand.
Die Kapelle ist täglich von 10.oo Uhr bis 17.oo Uhr geöffnet.
Sollte die Kapelle bei der Rückkehr mal verschlossen sein, oder Sie mal Fragen zum Kreuzweg haben, melden Sie sich telef. bei Ulrich Ostermann, Eilinger Kamp 26, 58708 Menden-Lürbke - Handy: 0172 8091859.
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Lürbke ist ein Ortsteil im Süden der Stadt Menden mit etwa 100 Einwohnern. Das offene Landschaftsbild dieses Dorfes wird u.a. vom Bieberbach geprägt.
Mit großem Engagement hat die Schützenbruderschaft St. Hubertus Lürbke 1952 in Eigenleistung eine Kapelle ( ca. 150 Sitzplätze) gebaut. In der Nähe dieser Kapelle beginnt und endet der 2016 geschaffene Kreuzweg.
Für die bildliche Darstellung des Leidensweges Christi wurden 14 Stationen aufgebaut. Geht man dem 3,5 km langen Rundweg nach, so kommt man an den Häusern, Wiesen und Feldern und einer kurzen Industriestraße des Ortes entlang. Teilweise bietet sich ein hervorragender Blick über das Tal, den Balver Wald und das Hönnetal.
Die Interessengemeinschaft Kreuzweg Lürbke hat sich bei der Darstellung des Leidensweges Christi für eine Arbeit des Bildhauers Herbert Holzheimer aus der Bayerischen Rhön entschieden. Der aus Langenleiten stammende Künstler schuf 30 mal 40 Zentimeter große Tafeln mit kleinen Fenstern in unterschiedlicher Anordnung. In diese Fenster sind Figuren eingearbeitet, die in der jeweiligen biblischen Szene eine wichtige Rolle spielten. Der geschaffene Kreuzweg besticht durch seine außergewöhnliche, deutliche und nachdenklich stimmende Gestaltung. Der Betrachter wird unwillkürlich angesprochen und findet alsbald seine eigene Rolle in dem Geschehen auf dem letzten Weg Jesu.
Die Entstehung des Lürbker Kreuzweges
Begonnen hat alles im April 2010 mit einer Versammlung der interessierten Bürger. Bereits beim ersten Treffen hatten sich in dem 100 Seelendorf zwölf Familien bereit erklärt mitzumachen. Hierzu kamen die Schützenbruderschaft St. Hubertus Lürbke und der Kirchenvorstand von St. Josef Lendringsen. Nachdem alle Vorschriften für Bauten im Außenbereich der Stadt Menden in die Planung eingearbeitet und die Baugenehmigung erteilt wurde, stand einer Errichtung nichts mehr im Wege. Das bedeutete: Die Erbauer stellen ihr Grundstück für je eine Station zur Verfügung und übernehmen auch die anfallenden Kosten des gesamten Bildstocks einschließlich der Kreuzwegdarstellung. Somit bleiben die 14 Kreuzwegstationen ein Projekt über Generationen hinweg. Denn die Familien haben sich bewusst dazu entschieden, nicht nur eine Patenschaft, sondern auch die Pflege zu übernehmen.
Die Bildstöcke wurden aus drei Fertigteilen, bestehend aus dem Sockelbereich, dem Altarbereich und dem Dach gefertigt und vor Ort zusammengebaut. Unterstützt wurde die Interessengemeinschaft Kreuzweg Lürbke von den Maurern und Betonbauern der in der Kreishandwerkerschaft Iserlohn zusammen geschlossenen Betriebe. Die ersten Rohbauten konnten schon im Januar 2011 errichtet werden. In den Folgejahren ging es mal schneller, mal langsamer voran. Denn die Lürbker richteten sich nach den zeitlichen Möglichkeiten der unterstützenden Betriebe. Die Festlegung der Bildstöcke auf ein gemeinsames äußeres Erscheinungsbild machte die Errichtung der 14 Kreuzwegstationen erst möglich. Nur so waren die Gesamtkosten der einzelnen Stationen überschaubar und von den Privatpersonen zu tragen.
Die Strecke des gebauten Kreuzweges führt auch durch ein Industriegebiet. Für Autofahrer ist die Straße eine Sackgasse. Fußgänger und Radfahrer konnten bisher nur über eine nasse und sumpfige Wiese den Weg fortsetzen. Dies war insbesondere bei feuchter Witterung sehr unangenehm. Damit zukünftig die gesamte Länge des Kreuzweges bei jedem Wetter begangen werden kann, haben die Interessengemeinschaft Kreuzweg Lürbke und die Lürbker Schützen zusammen einen Fußweg errichtet, der diese Lücke schließt. Nach fachgerechter Ausführung der Arbeiten wurde der ca. 60 Meter lange Weg von den beiden Vereinen an die Stadt Menden, und somit an die Allgemeinheit, übergeben.
Der Lürbker Kreuzweg wurde am Sonntag, 26. Juni 2016 eingeweiht.
Nach einer besonders feierlich gestalteten Hl. Messe in der Hubertuskapelle mit Dechant Jürgen Senkbeil und Pfarrer i.R. Rupert Bechheim begann eine zweieinhalbstündige Prozession zur Einsegnung der einzelnen Bildstöcke (Das entsprechende Gebetsheft zum Ausdrucken finden Sie unter "Der Weg zu uns" .)
Nach der Einweihungsprozession gab es im Hubertusheim der Schützenbruderschaft einen Festakt für die geladenen und interessierten Gäste. Hier wurde insbesondere den vielen Helfern und Unterstützern des Kreuzweges gedankt. Pfarrer i. R. Rupert Bechheim von der katholischen sowie Pfarrer Hofmann von der evangelischen Kirchengemeinde gingen in ihren Grußworten auf die Bedeutung von Kreuzwegen für unser gesamtes Leben ein. Der Künstler Herbert Holzheimer hatte zuvor in seiner Ansprache die Gedanken und Vorstellungen seiner Arbeit den interessierten Zuhörern dargestellt. Vom Bürgermeister der Stadt Menden, Martin Wächter, wurde noch einmal das außergewöhnlich starke Engagement der beteiligten Personen gewürdigt.
Mit der Errichtung des Kreuzweges wollen die beteiligten Lürbker Dorfbewohner zusammen mit dem Kirchenvorstand Lendringsen und den Lürbker Schützen ein Zeichen ihres Glaubens und ihrer Kultur setzen sowie auch ihre Verbundenheit und ihren Einklang mit ihrer Sauerländer Heimat zum Ausdruck bringen.
Die Stationen zeigen die Bedeutung des christlichen Glaubens im Alltag der Dorfbewohner. Dieser Kreuzweg ist eine sichtbare Gestaltung nicht nur des Biebertals, sondern des gemeinsamen Glaubenslebens.
Inzwischen gehen viele Menschen, einzeln oder in Gruppen den Lürbker Kreuzweg.
Das Dorf freut sich auf Besucher.
Unsere 14 Kreuzwegstationen:
Der Lürbker Kreuzweg am Einweihungstag 26. Juni 2016
Kreuzwege in der Geschichte
In Jerusalem hielt man beim Kreuzweg anfangs nur an zwei Stationen inne, der Verurteilung beim Haus des Pilatus und der Kreuzigung bei Golgota. Nach und nach entstanden weitere Stationen, an denen der biblischen und der durch die Tradition überlieferten Stationen Jesu auf diesem Weg gedacht wurde. Im 14. Jahrhundert fanden in Jerusalem unter der Führung der Franziskaner Prozessionen auf dem Leidensweg Christi für Pilger statt. Diese brachten diese Andachtsform in ihre Heimatländer.
Überhaupt hatten die Franziskaner für die Verbreitung des Kreuzwegs als Darstellung ebenso wie als Volksandacht die größte Bedeutung; denn seit dem 13. Jahrhundert sind sie mit der Kustodie des Heiligen Landes betraut.
Unter dem Einfluss der Passionsmystik, der Verknüpfung der sieben Tagzeiten des Stundengebets der Kirche mit Stationen der Passion Jesu und den sieben römischen Stationskirchen wurde der Kreuzweg im deutschen Sprachraum ebenfalls in sieben Stationen unterteilt, die die sieben Fälle Jesu oder die sieben Gänge Jesu genannt wurden. Daraus entwickelten sich die Sieben Fußfälle. Die ältesten Kreuzwege in Deutschland finden sich in Lübeck (Lübecker Kreuzweg, vollendet 1493), in Görlitz (Kreuzweg zum heiligen Grab, eingeweiht 1504), sowie in Nürnberg (Kreuzweg zum Johannisfriedhof mit Stationen von Adam Kraft) und in der Kirche St. Marien zu Homberg (Efze) (Sieben-Stationen-Kreuzweg). Der Bamberger Kreuzweg von 1504 umfasst neun Stationen.
Vierzehn Stationen
Seit der Zeit um 1600 wurden Kreuzwege mit vierzehn bebilderten Stationen errichtet. Sie zeigten den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung. Die 13. und 14. Station − Kreuzabnahme und Grablegung − wurden 1625 von dem spanischen Franziskaner A. Daza hinzugefügt. Als 15. Station diente die jeweilige Kirche als Abbild der Grabeskirche von Jerusalem. Diese Form geht auf den Franziskaner Leonhard von Porto Maurizio zurück. Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll diese Form des Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit Ablässen. An vielen Franziskanerklöstern entstanden nun Kreuzwege nach diesem Modell. In seinem letzten Lebensjahr baute Leonhard von Porto Maurizio mit päpstlicher Erlaubnis Kapellen mit den vierzehn Kreuzwegstationen in die Arena des Kolosseums ein, was die bis heute begangene Tradition des Kreuzweges an diesem Ort begründet.
Als Bestandteil der Ausstattung von Kirchenräumen entstand der vierzehnteilige Kreuzwegzyklus gegen Ende des 17. Jahrhunderts. An den Wänden wurden vierzehn Stationen mit Holzkreuzen markiert, unter denen sich meist eine bildliche oder plastische Darstellung der jeweiligen Kreuzwegstation befand. Obwohl dieser Kreuzweg zunächst auf Kirchen des Franziskanerordens beschränkt war, blieb wegen der großen Beliebtheit dieser Andachtsform schließlich kaum mehr eine katholische Pfarrkirche ohne einen solchen Kreuzweg. Besonders im 19. Jahrhundert war der vierzehnteilige Kreuzwegzyklus innerhalb von Kirchenräumen sehr verbreitet. Joseph von Führich und seine Schüler schufen im Nazarener Stil das Genre der Führich-Kreuzwege, die in vielen Kirchen Mitteleuropas und Nordamerikas präsent sind.
Gelegentlich werden in den Stationen auch andere Szenen als die traditionellen 14 dargestellt, so beispielsweise Jesu Verhaftung, Verhöhnung, Auspeitschung oder die Krönung mit einer Dornenkrone, dafür dann, um es bei 14 Stationen zu belassen, nur ein Fall unter dem Kreuz.
Der Kreuzweg, der zur Wallfahrtskirche Maria Loreto in Böhmen nahe der Stadt Eger führt, umfasst siebenundzwanzig Kreuzwegstationen.
Die Tradition der Kreuzwege in Kirchenräumen setzte sich im 20. Jahrhundert fort, wobei außer unauffälligen Kreuzwegbildern auch bedeutende Kunstwerke entstanden.